UN-Weltbienentag am 20. Mai – der Weltbiodiversitätsrat (IPBES) unterstützt durch seine Arbeit bestäubende Insekten und blühende heimische Wildpflanzen

Anlässlich des Weltbienentages am 20. Mai 2021 veröffentlicht die Deutsche IPBES-Koordinierungsstelle ihren „Blühkalender“. Der Blühkalender stellt blühende Wildpflanzen für naturnahe Bepflanzungen zur Unterstützung von Bestäuberinsekten vor. Die Broschüre greift dabei aktuelle Befunde des Weltbiodiversitätsrats auf.

Der Weltbienentag am 20. Mai macht auf die Bedeutung der Bienen und den dramatischen Rückgang der Biodiversität aufmerksam. Seit Millionen von Jahren tragen Bienen, Schwebfliegen, Schmetterlinge, Vögel, Fledermäuse und andere Bestäuber Pollen von einer Blüte zur anderen und tragen somit zur Verbesserung der biologischen Vielfalt sowie zur Sicherung unserer Ernährung bei. Die Bestäubung ist unverzichtbar für das Funktionieren von Ökosystemen, die lebenswichtige Leistungen wie die Versorgung mit Sauerstoff, sauberem Wasser und Nahrungs- und Heilmitteln zur Verfügung stellen.

Knapp 30 Prozent der Wildpflanzen in Deutschland sind als gefährdet eingestuft, etwa vier Prozent sind vom Aussterben bedroht. Gleichzeitig hat sich in den vergangenen 30 Jahren die Biomasse an Fluginsekten, zu denen viele Bestäuber zählen, um bis zu 75 Prozent verringert. Die Ursachen des Rückganges der Vielfalt und der Anzahl von Wildpflanzen und Insekten sind vielfältig. Dazu tragen der Verlust von Lebensräumen oder die Intensivierung, aber auch die Aufgabe der Landwirtschaft bei. Dieser Entwicklung können wir jedoch alle entgegentreten, indem wir blühende heimische Wildpflanzen zur Gestaltung unserer Gärten und Balkone einsetzen. Der Blühkalender kann hierfür als Inspiration und Information dienen.

Die im Blühkalender aufgeführten Pflanzenarten eignen sich zur Bepflanzung im eigenen Garten und/oder auf dem Balkon. Die gelisteten Wildpflanzen werden in Gärtnereien angeboten bzw. sind in Saatgutmischungen enthalten, die online bestellt werden können.

Die Auswahl der Arten erfolgte in Abstimmung mit dem international anerkannten Insektenexperten und leitenden IPBES­-Autor Prof. Josef Settele sowie dem Pflanzenökologen und Experten für regionales Saatgut Dr. Walter Durka. Beide Experten sind tätig am Helmholtz­-Zentrum für Umweltforschung - UFZ.

Eine pdf-Version des Blühkalenders kann hier heruntergeladen werden.

Zur Gefährdungssituation der Bienen in Deutschland: Nach Angaben des Rote-Liste-Zentrums sind rund 48 % der Bienenarten bestandsgefährdet oder ausgestorben. Nur 37 % sind ungefährdet, 5 % extrem selten, 8 % stehen auf der Vorwarnliste, für 3 % gibt es nicht genügend Daten. Die Gesamtartenliste auf der Website des Rote-Liste-Zentrums zeigt alle Bienen der Roten Liste – auch die ungefährdeten. Man kann sie nach Gefährdungskategorien sortieren und erhält Steckbriefe mit den wichtigsten Angaben zur Bestandssituation der Arten.

Meldung vom 20. Mai 2021